In Großröhrsdorf wurden aufgrund einer Denunziation am 24.09.1945 fünf Jugendliche verhaftet. Sie wurden beschuldigt, einer Untergrundorganisation mit feindlicher Einstellung gegen den Kommunismus anzugehören. Durch qualvolle Verhöre wurden sie zu falschen Aussagen gezwungen und zum Tode verurteilt. Zur Erinnerung an diese fünf Jugendlichen wurde nun im Innenhof der Kulturfabrik eine Ehrentafel angebracht.
Zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft
legten auch in diesem Jahr Vertreter des Stadtrates bzw. Gemeinderates und die
Bürgermeisterinnen zum Volkstrauertag am 15. November an Kriegsdenkmälern im
Rödertal Blumen nieder. Gerade im Hinblick auf die aktuellen Ereignisse in
Frankreich wird erneut schmerzhaft deutlich, wie wichtig es ist, für den
Frieden einzutreten, damit Freiheit und Unabhängigkeit gesichert werden können.
In Großröhrsdorf traf man sich erstmals zum gemeinsamen
Gedenken an der „Ehrentafel für die im Jahr 1945 zu Unrecht zum Tode
verurteilten Großröhrsdorfer Jugendlichen“ im Hof der Kulturfabrik. Angeregt
durch eine Diskussion im Stadtrat zum Buch „Erschossen im Morgengrauen.
Verhaftet, gefoltert, verurteilt, erschossen.“ von Benno Prieß entschloss man
sich, diese Gedenktafel anzufertigen. Mit Hilfe der „Gemeinnützigen Stiftung
städtischer Einwohner Großröhrsdorf“ wurde dann diese finanziert und an einem
Stein im Innenhof der Kulturfabrik angebracht.
Der Autor dokumentiert in diesem Buch in unserem Lande
praktisch unbekannte Schicksale von Kindern/Jugendlichen, die denunziert oder
aus Zufall zu Tausenden in die Fänge des Repressionsapparates der damaligen
Machthaber geraten waren. So wurden auch in Großröhrsdorf aufgrund einer Denunziation
am 24.09.1945 fünf Jugendliche verhaftet. Sie wurden beschuldigt, einer
Untergrundorganisation mit feindlicher Einstellung gegen den Kommunismus
anzugehören. Durch qualvolle Verhöre wurden sie zu falschen Aussagen gezwungen.
Die dadurch entstandenen Protokolle mussten sie auch unterschreiben. Das
Militärtribunal der 11. Panzerdivision (NKWD) verurteilte alle fünf
Jugendlichen zum Tod durch Erschießen. Letztendlich wurde das Todesurteil bei
zwei Jugendlichen vollstreckt. Die weiteren Drei wurden zu 10 Jahren
Arbeitslager begnadigt und 1950 aus der Haft in Hoheneck und Luckau bzw. 1954
aus der Haft in Torgau entlassen. Die gesamte Gruppe wurde am 18.01.1996
rehabilitiert.
Stadtverwaltung Großröhrsdorf Rathausplatz 1 01900 Großröhrsdorf