HC Rödertal

Als krasser Außenseiter ging das Bundesligateam des HC Rödertal am heutigen Samstag in das anstehende Heimspiel gegen Erstligaabsteiger HSG Bensheim-Auerbach, schließlich mussten die „Bienen“ in den letzten vier Partien das Parkett als Verlierer verlassen. Nach der Begegnung rieben sich die fast 600 Fans in der „Sporthalle am Gymnasium“ in Großröhrsdorf allerdings immer wieder die Augen angesichts dessen, was da in den vorangegangenen 60 Spielminuten auf dem Parkett passierte. Mit 31:19 (14:9) fegte der Tabellenzwölfte die „Flames“ aus Hessen sprichwörtlich aus der Halle, spielte sich vor allem in der zweiten Hälfte in einen wahren Rausch und sorgte so, ganz nebenbei, für einen Einstand nach Maß für den neuen Chefcoach Karsten Moos. „Natürlich habe ich schon in den Trainingseinheiten der vergangenen Woche deutlich gemerkt, dass die Mannschaft mit einem ganz anderen Gesicht auftritt und fokussierter und härter arbeitet. Dass sich dies aber bereits im heutigen Spiel gegen Bensheim so deutlich bemerkbar macht, hätte ich sicher nicht mal zu träumen gewagt. Wir haben unseren Fans, die trotz der Resultate der letzten Wochen erneut wieder so zahlreich erschienen sind, endlich wieder Handball mit Leidenschaft geboten und daran gilt es nun in den kommenden Wochen weiter anzuknüpfen.“ kommentierte HCR-Manager Thomas Klein den starken HCR-Auftritt.
Schwerer hätte eine Heimpremiere für den neuen starken Mann an der HCR-Seitenlinie sicher kaum ausfallen können, denn mit der HSG aus Bensheim war ein Gegner bei den „Bienen“ zu Gast, der mit einer Serie von 9:1 Punkten anreiste und den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga fest im Visier hat. Doch es waren noch nicht einmal fünf Minuten gespielt, als sich HSG-Trainer Florian Bauer gezwungen sah, beim Stand von 5:1 gegen sein Team die erste Auszeit des Spiels zu nehmen. Rödertal agierte von der ersten Sekunde an, wie im Vorfeld von Karsten Moos eindringlich gefordert, äußerst konzentriert und mit einer extrem stabilen Defensive. Im Angriff wurde ein ums andere Mal das Tempo herausgenommen und mit Bedacht das eigene Spiel aufgebaut, zudem zeigte sich Keeperin Karolina Hubald in bestechender Form und entschärfte so immer wieder die Würfe der hochgehandelten Gäste. Doch auch das frühe Team-Timeout von Bensheim konnte nicht die gewünschte Wirkung für Antje Lauenroth, Carmen Moser und Co. bringen, denn die Gastgeberinnen wichen auch in der Folge nicht eine Sekunde von ihrem wirkungsvollen Spiel ab. Über ein 7:4 (10.) und 11:7 (20.) konnte der Vorsprung, der auf nie weniger als drei Treffer schrumpfte, bis zum Pausenpfiff sicher gehalten werden und so ging es für beide Teams beim Stand von 14:9 zunächst in die Kabinen.
Die ersten beiden Treffer des zweiten Spielabschnittes gingen erneut an die Gastgeberinnen, doch Bensheim hielt mit vier Toren in Folge zunächst noch erfolgreich dagegen und verkürzte den eigenen, beim Stand von 17:10 bereits auf sieben Tore angewachsenen Rückstand, wieder auf 17:14 und somit drei Treffer. Mit dem Torhüterwechsel von Karolina Hubald auf Ann Rammer bewies Moos dann aber ein wahrlich goldiges Händchen, denn die neue Keeperin konnte direkt die ersten beiden Würfe der Gäste parieren und wuchs so im weiteren Verlauf, ebenso wie ihre Kollegin in Hälfte eins, über sich hinaus. Im Angriff legten die „Bienen“ wieder eine Schippe drauf und sorgten mit sieben Toren in Folge zum Stand von 24:14 quasi bereits in Minute 48. für die Vorentscheidung, woran auch zwei Auszeiten der Gäste innerhalb von sechs Minuten nichts ändern konnten. Bensheim stellte zwar nun nochmal auf eine frühe und vorgezogene Deckung um, doch Rödertal hatte auch in der Schlussphase stets die richtigen Lösungsansätze parat, so dass am Ende ein auch in dieser Höhe verdienter 31:19 Heimerfolg Spieler und Fans gemeinsam ausgelassen jubeln ließ. „Große Kompliment an meine Mannschaft, denn sie hat meine Vorgaben über 60 Minuten super umgesetzt und sich mit diesem Ergebnis mehr als nur belohnt. Es war eine tolle geschlossene Teamleistung und daran lässt sich in den nächsten Tagen weiter aufbauen. Für mich war das heute natürlich ein Einstand nach Maß, aber wir stehen ganz am Anfang unseres Weges und haben noch einiges vor uns.“ so ein glücklicher und zufriedener Karsten Moos nach seinen ersten 60 Minuten als HCR-Chefcoach.

HC Rödertal: Hubald, Becker, Rammer, Müller, Markeviciute 8/2, Pöschel, Preis 8, Skoczynska 3/1, Alesiunaite 2, Neustadt, Nepolsky 5, Förster, Jäger 5, Domann

Siebenmeter: HCR 4/3; Bensheim 6/6 Zeitstrafen: HCR 4x2 Min.; Bensheim 3x2 Min.