HC Rödertal

Das Bundesligateam des HC Rödertal verlor am gestrigen Samstagabend sein Auswärtsspiel beim SV Allensbach am Bodensee verdient mit 21:20 (9:10) und ging somit nach sechs erfolgreichen Spielen in Folge erstmals wieder als Verlierer vom Parkett. Die Moos-Sieben kam dabei zu keiner Zeit wirklich richtig in die Partie, wirkte vor allem im eigenen Angriff zu Ideen- und Kopflos und fand diesmal gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden SV Allensbach kaum ein wirksames Mittel gegen eine starke 3:2:1 Abwehr. „Natürlich bin ich mit dem Ausgang des Spiels alles andere als zufrieden, aber Kampf und Einsatz kann ich den Mädels heute wirklich nicht absprechen. Sie haben bis zum Schluss alles versucht, mehrere größere Rückstände aufgeholt und am Ende gegen einen gut spielenden Gegner verdient knapp verloren. Durch die Niederlage sind wir aber auch wieder auf den Boden geholt worden und somit ist es auch ein deutliches Zeichen an die Mannschaft, dass Spiele eben nicht von vornherein gewonnen sind und man sich den Erfolg auch dann hart erarbeiten muss, wenn man beim vermeintlich schwächeren antritt.“ kommentierte HCR-Manager Thomas Klein die erste Niederlage der „Bienen“ nach sechs erfolgreichen Spielen in Folge.
Vom Papier her war es im Vorfeld eigentlich eine klare Angelegenheit, denn mit dem HC Rödertal reiste das Team der Stunde mit 11:1 Punkten in Folge zum Tabellenschlusslicht SV Allensbach. Doch HCR-Cheftrainer Karsten Moos warnte bereits im Vorfeld vor einem unbequemen Gegner, der nach der letzten bitteren Niederlage vor Wochenfrist beim TV Beyeröhde praktisch nichts mehr zu verlieren hatte und nach eigenen Aussagen bereits für Liga 3 plant. Zudem hatten die „Bienen“ mit 700 Kilometern und knapp neunstündiger Busfahrt eine alles andere als einfache und kurze Anreise zu absolvieren, was sich vor allem zu Beginn des Spiels verdeutlichte. Nach acht gespielten Minuten musste man beim Blick auf die Anzeigetafel schon ein zweites Mal hinschauen, denn der SVA legte einen Blitzstart hin und führte dort bereits mit 5:0. Bis zur neunten Minute mussten die mitgereisten HCR-Fans warten, ehe sie den ersten Treffer ihres Teams durch Lisa-Marie Preis bejubeln konnten. Dieser war dann auch das Startsignal eines kleinen Zwischenspurts der Gäste, welche das Spiel bis zur 18. Minute durch vier weitere Treffer in Folge zum 5:5 ausgleichen konnten. In der Folge entwickelte sich ein Spiel auf äußerst beschaubaren Niveau, in dem sich beide Mannschaften Fehlwürfe, Ballverluste und technische Fehler in großer Zahl erlaubten und folglich der Spielfluss merklich litt. In Minute 26. gelang erneut Preis mit ihrem dritten Treffer des Tages erstmals die 9:8 Gästeführung, welche Rödertal bis zum Halbzeitpfiff beim Stand von 10:9 behaupten konnte.
Wer nun dachte, dass die Partie im zweiten Abschnitt besser werden würde, sah sich extrem getäuscht. Zwar gelang es Rödertal in Minute 33. durch Paula Förster erstmals, sich mit zwei Toren zum 11:9 abzusetzen, Allensbach kämpfte jedoch verbissen um jeden Ball und kam so durch drei Tore in Folge wieder zur erneuten Führung, welche die „Hühner“ bis zur 45. Minute beim Stand von 17:13 gar auf vier Tore ausbauen konnten. Die Gäste bemühten sich redlich, zu ihrem effektiven Angriffsspiel der letzten Partien zurückzufinden, jedoch weiterhin ohne sichtbaren Erfolg. Zwar konnte Egle Alesiunaite knapp 90 Sekunden vor Spielende nochmals zum 20:20 ausgleichen, Geburtstagskind Stefanie Hotz auf Seiten des SVA hämmerte allerdings das Leder im direkten Gegenzug aus dem Rückraum in die Maschen des HCR-Tores und sorgte somit für den vielumjubelten Siegtreffer für die Gastgeberinnen. „Wir haben heute vor allem im Angriff einfach zu statisch und behäbig agiert und uns von Allensbach klar den Schneid abkaufen lassen. Da lasse ich als Ausrede auch nicht die lange Anreise gelten, denn in der 2. Liga muss man eben auch mal neun Stunden im Bus sitzen können und trotzdem gut Handball spielen. Glückwunsch an den SVA, der uns heute zu keiner Zeit hat ins Spiel kommen lassen, wir werden die 60 Minuten nun in der kommenden Woche auswerten und daraus auch die richtigen Schlüsse ziehen.“ So HCR-Chefcoach Karsten Moos zum Spiel seines Teams in seiner alten Heimat.
HC Rödertal: Hubald, Rammer, Müller, Markeviciute 2, Pöschel, Preis 4, Skoczynska 1/1, Alesiunaite 4/1, Nepolsky 1, Stöhr, Rösike 6/2, Förster 2, Jäger
Siebenmeter: Allensbach 6/4; HCR 6/4
Zeitstrafen: Allensbach 1x2 Min.; HCR 5x2 Min.