Am 24. Oktober lud die Stadtverwaltung Großröhrsdorf nunmehr zur 13. Ausgabe des Firmen-Info-Treffens Oberes Rödertal. Rund 60 Unternehmer waren der Einladung gefolgt.
In diesem Jahr traf man sich in den Räumen der Sächsischen
Hebe- und Zurrtechnik (SHZ) GmbH auf dem Arnsdorfer Weg in Großröhrsdorf. Hier
fertigen die Mitarbeiter seit 16 Jahren aus Gurtmaterial Hebeschlingen und Zurrgurte
mit Ratschen und Beschlägen. Ebenfalls seit 16 Jahren ist die Firma auf
Wachstumskurs. Das zu belegen, genügt ein Blick aufs Firmen-Gelände. Seit 2008
produziert das Unternehmen an diesem Standort. Zuvor war es bereits seit 2002
in einem Gebäude an der Bandweberstraße tätig, bis dort der Platz nicht mehr
ausreichte. Aber auch mit dem Umzug in das eigene Gebäude war das Baugeschehen
des Unternehmens noch nicht beendet. Die steigende Nachfrage nach den
hauseigenen Produkten machte es notwendig, 2011 eine erste Lagerhalle zu bauen.
Nicht einmal vier Jahre später wurde die zweite Lagerhalle errichtet. Und weil
es schon wieder zu eng in der Produktion geworden ist, erweiterte sich die SHZ
nun schon zum dritten Mal in diesem Sommer. Nach zwei Hallen nun ein Anbau:
„Auf jeden Fall unser größtes Projekt“, schätzten die beiden Geschäftsführer
Günter und Matthias Böhme ein. Mit neuer Produktionstechnik eine Investition
von rund 1,5 Millionen Euro. Dazu kamen noch Umbauten im Altbau. Die
Produktionsfläche stieg dadurch um 600 Quadratmeter und verdoppelte sich damit
fast. Dadurch wurde Platz für einen neuen Vollautomaten. Stolz zeigen die
Geschäftsführer zum Firmen-Info-Treffen die neue Anschaffung. 2 000 Schlingen
pro Tag schafft der Automat in zwei Schichten, das Zweifache als mit
herkömmlicher Technik. Sieben Millionen Meter Bandmaterial verarbeitet die
Sächsische Hebe- und Zurrtechnik GmbH mittlerweile im Jahr. Vor 10 Jahren waren
es noch reichlich zwei Millionen weniger. An den Schlingen schweben Rohre beim
Pipline-Bau oder gewaltige Teile von Windrädern bei der Montage.
Großröhrsdorfer Zurrgurte sind auch auf vielen Autotransportern und mit Brummis
unterwegs, um die Ware zu sichern. Zwei Drittel der Aufträge kommen derzeit aus
Deutschland. Der Rest aus dem Ausland, vornehmlich aus Ost- und Südosteuropa.
Über die Produktion konnten sich
die Gäste gleich zu Beginn des Firmen-Info-Treffens einen Eindruck machen. Lagerräume,
Prüftechnik und Herstellung wurden in Führungen erläutert.
Zu Beginn der sich anschließenden Vortragsreihe
gab Frau Bürgermeisterin Kerstin Ternes den Anwesenden einen kurzen Überblick
über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Großröhrsdorf mit all
ihren Ortsteilen.
Auch in den vergangenen zwölf
Monaten haben sich wieder neue Unternehmen im Oberen Rödertal angesiedelt bzw.
konnten Unternehmenserweiterungen verzeichnet werden. Unter anderem errichtet
die Firma Exima Anlagenbau GmbH, einen Küchenanlagenbauer aus
Ottendorf-Okrilla, zurzeit ihr neues Firmengebäude im Gewerbegebiet Nord. Auch
für das große Areal der ehemaligen Platro neben dem Rödertalpark wurde eine
Lösung gefunden. Hier werden sich die Hellerauer Werkstätten mit einer weiteren
Produktionsstätte niederlassen. Und auch die Elastic Belts GmbH an der
Stolpener Straße wird ihren Erweiterungsbau noch im Oktober einweihen. Aktuell
befindet sich die Stadtverwaltung mit einem weiteren Unternehmen in
Ansiedlungsverhandlungen und versucht mehreren Unternehmen eine Erweiterung zu
ermöglichen. Letztendlich ist für die Wirtschaftsförderung der Stadt momentan
die größte Herausforderung, neue Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen.
Im Anschluss gaben die
Geschäftsführer der Sächsischen Hebe- und Zurrtechnik GmbH Günter und Matthias
Böhme einen Überblick über die erfolgreiche Firmengeschichte und die Produkte
des Unternehmens.
Danach stellte der Standortleiter der
hier in Großröhrsdorf erst seit dem Jahr 2016 angesiedelten Connova Deutschland
GmbH, Herr Thomas Leschik, sein Unternehmen vor. Die Tochtergesellschaft der
Schweizer Connova AG ist ein Anbieter hochkomplexer Leichtbausysteme. In einem
Teil der Hallen des einstigen Schüco-Solarwerkes produziert nun Connova auf der
Basis von Carbon-, Glas- und Aramidkunststoffen ultraleichte
Faser-Verbundbauteile, zum Beispiel für Helikopter. Die Leichtbausysteme können
ebenso in der Medizintechnik, in der Raumfahrt oder in Autos eingesetzt werden.
Von hier aus will das Unternehmen das Deutschlandgeschäft steuern, aber auch
den gesamteuropäischen Markt im Blick behalten.
Im dem sich anschließenden
Fachvortrag von Frau Anja Thielsch von der Creditreform Dresden Aumüller KG informierte
diese über die Einflussmöglichkeiten der Unternehmen auf die Bewertung, welche
durch die Wirtschaftsauskunft herausgegeben werden.
Beim gemeinsamen Imbiss kamen die
Teilnehmer ins Gespräch und ließen den interessanten Abend gemütlich
ausklingen. Auch das diesjährige Firmen-Info-Treffen diente wieder erfolgreich
als Kommunikations- und Kontaktplattform regionaler Unternehmen des Oberen
Rödertals.
Stadtverwaltung Großröhrsdorf Rathausplatz 1 01900 Großröhrsdorf