KiTa-Öffnung die Zweite

Ungewiss starteten wir im Januar in das neue Jahr. Sonst zum Jahreswechsel euphorisch, waren wir dieses Mal eher besorgt, was uns das neue Jahr wohl bringen wird. Pläne, Vorhaben, Events, alles eingefroren. Warten, Ausharren, Umplanen und neue Strukturen finden steht nun auf unserer Agenda. Uns anzupassen, an die Regelungen und Bestimmungen, können wir mittlerweile ganz gut. Nur das Akzeptieren fällt uns schwer. Seien wir doch ehrlich, wir sind alle Corona-Müde. Kinder, Eltern und auch Erzieherinnen wollen nur eins zurück: Normalität und Sicherheit. Doch wann es soweit ist und ob wir jemals wieder in unseren gewohnten Kita-Alltag zurückkehren können, steht aktuell in den Sternen. Also machen wir weiter, so optimistisch, wie es nur geht und so realistisch, wie eben notwendig ist. Durch beiderseitige Achtung und Rücksicht vor- und aufeinander können wir so vielleicht eine dritte Schließung verhindern.

Unsere Erfinderkinder haben in diese Zweite Kita-Öffnung sehr gut reingefunden. Das große Chaos blieb aus, nur einzelne Kinder brauchten und brauchen mehr Zuwendung, als andere. Wir haben bewusst auf ein Sanftes Ankommen gesetzt und dafür auf die große Faschingsparty am 2. Tag verzichtet. Wo sonst getobt, getanzt und wild gefeiert wurde, ging es in diesem Jahr schon fast besinnlich zu. Nicht schlimm, haben doch die Kinder das Weihnachtsfest in der Kita im letzten Jahr durch die Schließung verpasst. Es durfte sich natürlich verkleidet werden. Wir haben auf das Kinderschminken verzichtet und stattdessen Kostümbilder bunt angemalt. Auch ein Buffet gab es nicht, dafür hat sich jeder eine eigene Popcorntüte hergestellt, denn statt wilder Kinderdisco gab es ein gemeinsames Kinderkino, natürlich nach Gruppen getrennt. Eine Polonäse muss auch nicht zwingend kreuz und quer durch die Kita verlaufen, im eigenen Gruppenzimmer mal um, über und unter dem Tisch lang ist auch ganz lustig.

Im Vorfeld der Kita-Öffnung hatten die Kinder, welche Zuhause betreut wurden, die Möglichkeit, sich in der Kita einmal in der Woche eine Überraschungstüte abzuholen. Diese war randvoll mit Aktivitäten, Basteleien, Liedern und Fingerspielen entsprechend der Jahreszeit. So gab es zum Beispiel auch eine Bastelei für den bevorstehenden Fasching. Zu Hause konnten die Kinder eine Pom Pom Kanone herstellen und gestalten, an dem Faschings-Tag gleich mitbringen und mit anderen Kindern gemeinsam ausprobieren. Ja, wir Erzieherinnen können aktuell unsere Kreativität und Fantasie ganz schön zum Überkochen bringen. Wir werden nicht müde, immer wieder neue Ideen aus unserem Hut der unerschöpflichen Möglichkeiten zu zaubern und der Pandemie mit all ihren Beschränkungen die Stirn zu bieten, denn nur so bleiben unsere Kinder glücklich, unsere Eltern stark und wir selbst in unserem beruflichen Handeln professionell und fit.

J. Höntsch
Leitung Kindertageseinrichtung