Schornstein einer ehemaligen Weberei in Bretnig gesprengt

Die geplante Sprengung des Schornsteins in der Bischofswerdaer Straße in Bretnig lockte am Freitagnachmittag, dem 05.03.2021, zahlreiche Schaulustige an. Der 25 Meter hohe Schornstein wurde mit rund 1,2 Kilogramm Sprengstoff zu Fall gebracht. Für Sprengmeister Manfred Küchler von der Firma Sprengtechnik Pirna war es bereits die 459 Sprengung und die zweite innerhalb eines Jahres in Großröhrsdorf.

Der Schornstein gehörte zur ehemaligen Mechanischen Baumwoll- und Leinen-Weberei Leberecht Petzold & Co. Bretnig i. Sa. Die Weberei wurde 1854 gegründet und war auf Matratzen- und Kummet-Drelle und Behäut-Leinen spezialisiert. Kummet Drelle sind gepolsterte Bügel aus einer dichten, reißfesten und strapazierfähigen Gewebekonstruktion bspw. aus Leinen, für den Hals von Zugtieren, sprich Geschirr. 1972 wurde die Mechanische Baumwoll- und Leinen-Weberei wie die meisten Bandwebereien im Rödertal verstaatlicht. In den 1980er Jahren gehörte sie als eine zu den fünf Produktionsstätten des VEB Textil- und Veredelungsbetrieb Neugersdorf mit ca. 35 Beschäftigten. Mit dem Zusammenbruch der Textilbranche Ende der 90er Jahre und der Währungsumstellung kam es zur Schließung der Weberei.

Leberecht Petzold & Co. Bretnig i. Sa.zoom
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