Kirchen & Friedhöfe

Weithin sichtbar grüßte der fast 50 m hohe Turm der Stadtkirche von Großröhrsdorf bis zu einem vernichtenden Brand am 4. August 2023. Von dem einst imposanten Gotteshaus ist so gut wie nichts übrig geblieben. Dachstuhl und Kirchturmspitze stürzten ein. 

Der immaterielle Schaden geht ins Unermessliche. Die Barockkirche wurde am 8. Oktober 1736 durch den Dresdener Superintendenten Valentin Ernst Löscher eingeweiht. Altar und Taufstein waren hölzerne Kopien jener marmornen Sakralgeräte, welche die Leipziger Thomaskirche bis 1945 zierten. Noch nicht einmal 10 Jahre war es her, dass die Kirche Innen wie Außen umfassend saniert wurde.

Eine besondere historische Kostbarkeit bildet die Kleinröhrsdorfer Kirche. Sie entstand Anfang des 14. Jahrhunderts. Das wertvollste Stück ist der Altar. Der über 500 Jahre alte sogenannte „Gnadenstuhl“ symbolisiert eindrücklich Gottes Liebe zu uns Menschen: Gott- Vater hält das Kreuz Christi in seinen Händen und er hält es der Gemeinde vor Augen. Dank vieler Spenden konnte 2000/2001 eine komplette Außensanierung und 2006 ein Gestühlumbau mit einer Heizungserneuerung vorgenommen werden.

Sehr anmutig ragt der schlanke Kirchturm der Bretniger Kirche aus dem schönen Rödertal hervor. Die 1903 geweihte Kirche gehört zu den wenigen Jugendstilkirchen unserer Gegend. Eindrucksvoll und bedeutsam sind im Inneren der Kirche die prächtigen Wandmalereien des Jugendstils. Ebenso bedeutsam ist die vollständig erhaltene liturgische Ausstattung aus dieser Kunstepoche. Die dreimanualige Orgel der Firma Eule aus dem Jahr 1903 konnte 2020 und 2021 mit Fördermitteln des Denkmalsamtes unseres Landkreises Bautzen grundlegend saniert werden

Hauswalde hat eine sehr alte Kirche. Der heutige Ortsteil von Großröhrsdorf wird schon in der Meißner Matrikel von 1346 als Kirchdorf erwähnt. Noch vor dieser Zeit liegen wohl die Anfänge unserer Kirche, die in späteren Jahrhunderten vielfach umgebaut wurde. Aus der mittelalterlichen Zeit stammt die Figur des Heiligen Georg, die vermutlich einmal Teil eines gotischen Flügelaltars gewesen ist. Neben den Emporen, dem Kanzelaltar und dem Taufstein aus der Zeit des Barock fällt das große farbige Fenster mit dem auferstandenen Christus aus dem 19. Jahrhundert auf. Von 2021 bis 2023 konnten wir das Kirchendach und den Dachstuhl mit Geldmitteln aus dem LEADER-Fond der Europäischen Union aufwendig sanieren. Dabei erhielt auch der Altarraum einen neuen Farbanstrich.