16. Firmen-Info-Treffen – zu Gast bei BELIMO

Das Schweizer Unternehmen Belimo, Weltmarktführer in der Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Feldgeräten zur Regelung und Steuerung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, erweiterte 2019 sein Netzwerk an Servicestandorten und stärkt seitdem seine Präsenz in Deutschland mit dem Service- und Logistik-Center, die Belimo Automation Deutschland GmbH, in Großröhrsdorf.
Dafür erwarb das 1975 in der Schweiz gegründete Unternehmen 2019 rund 55.000 Quadratmeter des früheren Solarstandortes der Sunfilm AG und übernahm damit knapp die Hälfte des Komplexes mit einer Produktionshalle. Neben dem Logistikzentrum für Europa werden am Standort kundenspezifische Lösungen entwickelt und montiert. Die Produkte sind stark gefragt, denn diese ermöglichen, ein Gebäude CO2-neutraler zu gestalten. Aktuell sind rund 90 Mitarbeiter in Großröhrsdorf beschäftigt. Dabei plant das Unternehmen, sich in den kommenden Jahren noch zu vergrößern. Erst im Herbst 2021 hatte Belimo mit der Eröffnung der neuen Bürofläche moderne und zukunftsweisende Arbeitsbedingungen geschaffen. Hier gibt es keine festen Arbeitsplätze, sondern jeder Mitarbeiter sucht sich täglich erneut einen Platz, der zu seiner Arbeitsaufgabe passt. Fokusarbeitsplätze, Bereiche für Projektarbeit, verschiedene Meetingräume und Ruheoasen schaffen hier Arbeitsbedingungen auf ganz hohem Niveau.
Auch zukünftig soll weiter am Ausbau des Standortes gearbeitet werden. 2023 wird ein Experience Center in Betrieb gehen, um Kunden aus Deutschland und Europa die Möglichkeit zu geben, die Produkte von Belimo erlebbar zu machen. In der Schweiz geht es im dortigen Experience Center um den Schwerpunkt Wasseranwendungen, in Großröhrsdorf werden es Luftanwendungen sein. Zusätzliche Labore sind geplant, um die Produkte der Belimo für neue Anwendungen zu erproben.

Wie auch in den vergangenen Jahren ist es Tradition, dass der Bürgermeister von Großröhrsdorf die Gäste des Firmen-Info-Treffens begrüßt. Dies ließ sich Stefan Schneider nicht nehmen und blickte zunächst auf die allgemeine, krisengeprägte Zeit. „Dies macht geschäftliche Planungen, von denen so vieles abhängt, zu einer Art Blick in die Glaskugel.“ Stabile Aussichten und gute Planbarkeit sowie verlässliche Entwicklungsperspektiven aber brauchen Unternehmen, ebenso wie der Staat aber auch jeder Mensch ganz individuell.
Im Rödertal geht es dennoch vorwärts: Unternehmen wie Southwall, Bürkert, Skeleton, ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH erweitern sich gerade oder stecken in den Vorbereitungen für eine Unternehmenserweiterung. Die Stadt plant keine Anhebung der seit Jahren konstanten und vergleichsweise niedrigen Steuersätze und Beiträge, um die Firmen bei ihren Investitionen zu unterstützen. Eine Fördermittelberatung soll im Rahmen des Projektes „InnovationsHub“ angeboten werden. Ferner berichtete der Bürgermeister über das aktuelle Baugeschehen in der Stadt und zur voranschreitenden Verwaltungsmodernisierung. Im Moment bindet zum Beispiel die strategische Ausrichtung von kommunalen Strukturen insbesondere bei Stromabschaltung und Blackout viele Kapazitäten.
In der anschließenden Vortragsreihe stellte Vertriebsleiter Thomas Kagemann die PCM Energy GmbH vor. Die Firma existiert seit 2015 und hat ihren Sitz im Bretniger Gewerbegebiet. Die PCM Energy GmbH stellt mobile Wärmespeicher für den Niedrigtemperaturbereich (<80 °C) her. Ziel des Unternehmens ist es, mit hochmodernen Speichertechnologien Wärmeenergie, z.B. Abwärme von Biogasanlagen und Industrieanlagen für u.a. naheliegende Krankenhäuser, Schwimmbäder, Wohnquartiere nutzbar zu machen. Dafür sammeln die mobilen Wärmespeicher, welche in der Größe Überseecontainern entsprechen, die Abwärmemengen mit Hilfe eines PCM-Stoffes und geben diese, nach dem Transport zur Wärmesenke, wieder in das vorhandene Heizungssystem ab. In der Energiekrise trifft natürlich das Unternehmen gerade den „Zahn der Zeit“ und bietet eine Alternative, Wärme, die sonst emittierte, einer Nutzung zuzuführen.
Danach stellte die Geschäftsstellenleiterin der IHK Dresden Jeanette Schneider das Projekt „Spätschicht“ vor. Um dem anhaltenden Fachkräftebedarf und der geringen Kenntnis über die lokale Wirtschaftskraft und den lokalen Unternehmen entgegenzuwirken, organisiert die IHK in Kooperation mit den örtlichen Wirtschaftsförderungen Unternehmensbesuche. Am Tag der „Spätschicht“ öffnen Firmen ihre Türen für Schüler, Studierende, Arbeitssuchende und Beschäftigte und bieten Betriebsführungen und Schauvorführungen an. Ein Busshuttle ermöglicht bequem den Besuch von gleich drei Unternehmen an diesem Tag.
Zuletzt informierte der Vereinsvorsitzende des Gewerbevereins Rödertal und Umgebung e.V. Ralf Buschan über den diesjährigen erfolgreichen Tag der Ausbildung. 47 Firmen präsentierten sich am 21. September in der Festhalle, um rund 1.300 Gespräche mit 750 Schülerinnen und Schülern zu führen. Für die begehrten Standplätze zum Tag der Ausbildung am 20. September 2023 nimmt der Gewerbeverein bereits jetzt Anmeldungen entgegen.
Nach den Vorträgen ließen die Gäste den interessanten Abend ausklingen und hatten Zeit zum Kennenlernen und Austauschen von Erfahrungen. Das Firmen-Info-Treffen diente, wie auch die zahlreichen Jahre davor, wieder als erfolgreiche Kommunikations- und Netzwerkplattform regionaler Unternehmen des Oberen Rödertals.