Auf der Suche nach einem Eigenheim fand der junge Tischlermeister Alexander Richter in Bretnig die perfekten Räumlichkeiten, um mehr Platz für seine Familie zu schaffen und den langen Traum von einer Selbstständigkeit wahr werden zu lassen.
Dafür kaufte der junge Mann aus Ohorn mit seiner Lebensgefährtin die
bisherige Tischlerei von Steffen Schink an der Bischofswerdaer Straße 171 in
Bretnig. Aus Altersgründen stellte dieser zum 31.07.2025 seinen
Geschäftsbetrieb nach 33 Jahren eigener Tätigkeit und 121-jähriger
Firmengeschichte ein. Auch er freut sich, dass die Tischlerei nun einen
Nachfolger gefunden hat. Im letzten halben Jahr hätten sich „die Ereignisse praktisch
überschlagen“, sagt er.
Bereits als Kind hat Alexander Richter gern mit Holz gebaut,
doch seine Berufswahl war zuerst etwas anders ausgefallen, erzählt er. „Ich
hatte Fahrzeugtechnik studiert, doch dann festgestellt, dass dieser Beruf nicht
das Richtige für mich ist. Schon als Kind hatte ich mit meinem Vater Schränke gebaut, und ich wusste, es
muss etwas mit Holz sein.“ So stellte sich dem jungen Mann die Frage: Werde ich
Tischler oder Zimmermann? Zunächst absolvierte er eine Lehre zum Tischler und
war als Geselle in Arnsdorf tätig. Erst im Juni dieses Jahres legte er die
Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Dresden erfolgreich ab. Ein Sideboard aus massiver Eiche, mit
Linoleum-Front und eigens gebogenen Ringen, ist sein Meisterstück und soll
später im eigenen Wohnbereich seinen Ehrenplatz finden.
Dafür will der 26-jährige Tischlermeister nun gemeinsam mit
seiner Lebensgefährtin das Wohnhaus und die angrenzende 500 Quadratmeter große
Tischlerwerkstatt umfassend modernisieren. Besonders dankbar ist die junge,
wachsende Familie dabei über die familiäre Unterstützung.
„Herr Schink hatte ein sehr breites Arbeitsspektrum, welches
ich beibehalten werde“, kündigt der junge Tischlermeister an. Darunter fallen
zum Beispiel Arbeiten, die den Innenausbau von Häusern betreffen,
Neuanfertigungen von Möbeln, wie Betten, Küchen und Schränken, aber auch die
Sanierung historischer Möbel und der Aufbau von Carports.
Am liebsten verarbeite er Massivholz, aber auch
Plattenwerkstoffe seien gängige Materialien für den Möbelbau. „Massivholz ist
leider recht teuer, weshalb viele Kunden lieber Plattenwerkstoffe wollen“,
erklärt er und betont: „Vom Tischler angefertigte Möbel sind nicht wesentlich
teurer als in einem guten Möbelhaus, dafür aber langlebiger, denn wir arbeiten
mit soliden Verbindungen.“ Zudem könne er Möbel auch reparieren, was durch
Möbelhäuser selten angeboten werde.
Um das wachsende Auftragsvolumen zu bewerkstelligen, will
Alexander Richter in einem Jahr einen ersten Mitarbeiter in seiner Tischlerei
einstellen, und auch einen Lehrling möchte er künftig ausbilden.
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